Von der FN

Pferde und Pferdebesitzer

Menschen und Pferde
Laut einer Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) gaben 2016 rund 14 Millionen Befragte an, Interesse am Reiten zu haben. Rund 4 Millionen interessieren sich sogar ganz besonders für diese Sportart. Dabei wurden jedoch nur über 14-Jährige befragt. Die Studie ermittelte auch die Zahl der Reiter in Deutschland: 3,89 Millionen Menschen bezeichnen sich selbst als Reiter. 1,25 Millionen betreiben diese Sportart intensiv. Darunter sind 78 Prozent Frauen. Außerdem gibt es etwa 900.000 Pferdebesitzer in Deutschland. Nach Hochrechnungen der FN auf Grundlage verschiedener Studien und Zahlen wie zum Beispiel der IPSOS-Studie, der Tierseuchenkassen und der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) leben ca. 1,3 Mio. Pferde in Deutschland.
Quelle: FN Service, Zahlen und Fakten
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Reiten fördert die charakterliche und soziale Entwicklung

Warendorf, 12. Februar 2013. Reiter sind zielstrebig, begeisterungsfähig, strukturiert und ausgeglichen.
Und das in viel höherem Maße als Menschen mit anderen Hobbys. Zu diesem Ergebnis kommt
eine aktuelle repräsentative Studie, bei der die Persönlichkeit von 813 Reitern und Nicht-Reitern
untersucht wurde.
Reiten prägt den Charakter. Die meisten Reiter wer den jetzt heftig mit dem Kopf nicken. Doch was
unter „Pferdeleuten“ bekannt ist, lässt sich jetzt auch belegen. Im August 2012 ließ die Deutsche Rei -
terliche Vereinigung (FN) in einer Studie die Auswirkungen des jahr elangen Umgangs mit Pferden auf
die Charakterbildung untersuchen. „Wir war en immer überzeugt vom positiven Einfluss des Pfer des
auf die Entwicklung von Kinder n und Jugendlichen, denn es entspricht unser en Erfahrungen und Be -
obachtungen. Wir wollten aber wissen, ob unser e Einschätzungen und Argumente stimmen bzw. was
genau die Wirkung ist“, erklärt Soenke Lauterbach, Generalsekr etär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung,
den Studienauftrag. Die Er gebnisse sind auch für Elter n interessant, die sich Gedanken um
eine sinnvolle Sportart für ihr e Kinder machen. Schließlich wollen viele Mütter und Väter ihr en Kindern
ein gesundes Selbstbewusstsein vermitteln, das es ihnen erlaubt , zielstrebig und gefestigt ihren Weg
zu gehen. Offenbar fördert der „Coach Pferd“ diese positiven Charaktereigenschaften: führungs- und
durchsetzungsstark, zielstrebig, begeisterungsfähig, wettbewerbsorientiert, belastbar und strukturiert
– bei diesen Eigenschaften wiesen die Reiter n höhere Ausprägungen aus als die Nicht-Reiter.
Auch im zwischenmenschlichen Bereich zeigten sich deutliche Unterschiede. „Der enge Kontakt mit dem
Tier erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Sensibilität für die feine Körpersprache der Pferde.
Diese Fähigkeiten kommen Reitern im Umgang mit anderen Menschen zu Gute“, betont Soenke Lauterbach.
Davon profitieren vor allem junge Leute. Sie finden im Pferd nicht nur einen Freund, dem sie ihre Sorgen und
Nöte erzählen können, sondern lernen vom ihm „fürs Leben“.
Der Kontakt zum Pferd zeigt auch eine unmittelbare Wirkung: Die befragten Reiterinnen und Reiter fühlten
sich durch das Hobby „Pferd“ ausgeglichener und zufriedener. Außerdem schätzten sich die Befragten in
deutlich höherem Maß als Nicht-Reiter als naturverbunden, sportlich und aktiv ein. Untersucht wurden 411
Reiter im Alter von 14 bis 65 Jahren, von denen 91 Prozent weiblich und 9 Prozent männlich waren. Sie
nahmen über ein Online-Tool an der Studie teil. Um einen direkten Vergleich zu haben, wurde jeweils ein
statistischer Zwilling gesucht. Das heißt, die Forscher befragten parallel 402 Nicht-Reiter, die in der Geschlechterverteilung, im Alter und dem Einkommen der Gruppe der Reiter entsprachen. Um eventuelle Persönlichkeitsunterschiede
festzustellen, wandte Studienleiter Dipl. Psychologe Johannes Schneider von der
decode Marketingberatung (Hamburg) sogenannte implizite Verfahren an. Dabei werden unbewusste Inhalte
mit Hilfe der Reaktionszeit gemessen. „Implizite Methoden sind in den Sozialwissenschaften der führende
Ansatz, um genau die Inhalte messen zu können, über die Mensche n in der Regel nur bedingt Auskunft
geben können oder wollen. Gerade wenn es um Themen wie unseren Charakter oder unsere Persönlichkeitseigenschaften
geht, sind daher implizite Messverfahren wissenschaftlicher Standard, um an Inhalte zu
kommen, die eher unbewusst sind“, begründet Johannes Schneider die angewandte Methodik.
Im Vorfeld der Studie hatte die Kölner wirtschaftspsychologische Beratungsgesellschaft transform unter Leitung
der Dipl. Psychologin Barbara Grohsgart sechs geleitete Gruppendiskussionen mit Reitern und Eltern
von reitenden Kindern durchgeführt. Die Ergebnisse flossen als Thesen in die anschließende repräsentative
Studie ein.
Die Studienergebnisse können bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung angefordert werden unter
uneumann@fn-dokr.de oder Tel. 02581/6362-127.

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